deutscher Jurist; Verhandlungspartner der DDR bei der BRD; spektakuläre Austauschaktionen, nicht nur auf dt.-dt. Belange beschränkt (u. a. Gary Powers, Günter Guillaume)
* 30. Oktober 1925 Wilhelmsthal
† 21. August 2008 Schliersee
Herkunft
Wolfgang Heinrich Vogel, kath., stammte aus Wilhelmsthal bei Glatz/Schlesien, war Sohn eines Volksschullehrers und wurde religiös geprägt.
Ausbildung
V. legte das Abitur 1944 an einem Internat in Glatz ab, wurde als Soldat zunächst Flugschüler, kam aber wegen eines Magenleidens nicht mehr an die Front. Nach der Vertreibung gelangte die Familie nach Jena. Dort und in Leipzig studierte V. ab Herbst 1945 Jura. 1949 und 1952 legte er die beiden Staatsexamina mit glänzendem Erfolg ab. Im Studium schloss er sich der Blockpartei LDPD an.
Wirken
1952 holte Rudolf Reinartz - V. war dem damaligen Richter ab 1949 als Referendar in Waidheim zugeordnet - V. ans DDR-Justizministerium, wo er Hauptreferent in der Strafrechtsabteilung wurde. Nach dem Aufstand vom 17. Juni 1953 verschärfte sich der Kurs des Ministeriums, was im Ministerwechsel von Max Fechner zu Hilde Benjamin ("Rote Hilde") Ausdruck fand. Reinartz floh noch 1953 in den Westen und forderte V. von dort vergeblich zur Emigration auf. So geriet V. ins Visier der Staatssicherheit (Stasi) und diente ab 1953 nolens ...